Donnerstag, 7. Juni 2012

Elephant Man erneut in Wuppertal

Update: Der "Bloomclub" lässt seit gestern Abend verlauten das "Elephant Man" kein Visum bekommen hat und das Konzert somit ausfällt. Allerdings kündigen sie an, dass das Konzert demnächst nachgeholt wird. Wenn ein Termin bekannt wird, veröffentlichen wir diesen hier.

----------------------------------------------------------------------------

Der homophobe Hasssänger “Elephant Man” soll morgen, den 8.6.2012 erneut im “Bloomclub” in Wuppertal auftreten.
In seinen Texten ruft er offen zu Hetzjagdten und Mord an Homosexuellen auf:
 Wir mögen keine schwulen Männer, wir wollen keine Schwulen … verbrennt sie, erschießt sie, ergreift ihn und reißt ihm die Fingernägel aus, schlagt ihn mit einem Knüppel […]
 (aus “We nuh like Gay”)

Genieß unseren Tanz und verbrenn einen Schwulen.
Tritt auf ihm rum wie auf alten Kleidern.
 Genieß unseren Tanz und zertrete einen Schwulen.
 (aus “log on”)

Schon Ende 2011 hatte “Elephant Man” einen Auftritt in Wuppertal, ebenfalls im “Bloomclub”. Schon damals zeigten sich die Clubbetreiber_innen trotz eines großen Protests von verschiedenen Gruppen und Einzelpersonen nicht einsichtig und rechtfertigten den Auftritt damit, dass sie selber Homosexuelle beschäftigen würden und dass der Hasssänger die besagten Lieder (Battyman Tunes) nicht spielen würde.

Erneut zeigt der “Bloomclub” mit dem Auftritt des homophoben “Künstlers” das ihnen die Kritik egal ist und dass ihnen ihr Profit wichtiger ist als die Anerkennung von Menschenrechten.
Mit dem erneutem Auftreten des Sängers in ihrem Club beziehen die Betreiber_innen und Besucher_innen eine klare Stellung: Sie stehen hinter den Texten von “Elephant Man”, seiner Homophobie und seinem Sexismus. Denn ein bloßes Auslassen der homophoben “Songs” oder auch nur Textstellen heißt nicht, das der “Künstler” nicht mehr homophob ist oder die Kirtik eingesehen hat. So werden, selbst wenn die Textstellen ausgelassen, diese vom Publikum für die Interpreten mitgesungen.
Das den Besucher_innen bewusst ist was gesungen wird zeigen auch die immer wieder aufkommenden Kommentare von Konzertbesucher_innen, wie z.B. beim “Elephant Man”-Auftritt 2011, als diese Gegendemonstrant_innen u.a. als “Schwuchteln” bezeichneten.

Das immer wieder aufkommende “Argument”, die homophoben Texte seien “nicht so gemeint” und gehörten zur Kultur der Acts, ist rassistisch und kulturrelativistisch. Damit werden Menschen mit einer als gemeinsam ausgemachten “Heimat” & Kultur als nicht intelligent genug dargestellt, um sich selbst zu reflektieren.

Wir rufen dazu auf, mit uns und vielen anderen, gemeinsam gegen den Auftritt von “Elephant Man” zu protestieren. Treffpunkt dafür morgen (Freitag, 08.06.) um 20h vor dem “Bloomclub”, Alte-Freiheit Wuppertal-Elberfeld (150m vom HBF entfernt!). Kommt zahlreich, bringt Transparente und Fahnen mit!


*Weiterführende Infos unter http://uclubdichtmachen.blogsport.de*

Freitag, 1. Juni 2012

Zum AZ Wuppertal

In Anbetracht der veröffentlichten Stellungnahme (AZ Wuppertal – Es reicht) und des Umgangs im AZ Wuppertal mit jeglicher Art von Übergriffen und vor allem mit Betroffenen solcher, halten wir, eine Gruppe von Menschen, die bis vor kurzem selbst noch im AZ Wuppertal aktiv waren es für nötig uns ganz klar vom Wuppertaler AZ zu distanzieren.

Uns ist klar, dass wir als Jugend-Antifa noch ein ganzes Stück davon entfernt sind einem ganz und gar antisexistischen und emanzipatorischen Anspruch zu entsprechen, jedoch halten wir es gruppenintern für absolut notwendig diese Ansprüche und unseren Umgang damit immer wieder zu reflektieren und selbstkritisch damit umzugehen.

Wir sehen in keinster Weise, dass das AZ die wirklichen Kritikpunkte des Textes “AZ Wuppertal es reicht – Emanzipatorische Freiräume ermöglichen” in irgendeiner Form ernst nimmt und reflektiert, stattdessen wird sich beißreflexartig an der Zeile “AZ dichtmachen” fest geklammert. Es werden wilde Verschwörungstheorien zusammengeschustert und nach “Schuldigen” gefahndet, Sympathisant*innen werden ausgegrenzt und belächelt.
Für uns steht die Aussage “AZ dichtmachen” hier an zweiter Stelle. Unserem Verständnis nach meint dies, dass die aktuelle Struktur des AZ Wuppertals nicht tragbar ist.

Uns ist nicht erst seit der Veröffentlichung des “AZ Wuppertal es reicht – Emanzipatorische Freiräume ermöglichen” Textes der rücksichtslose Umgang mit Betroffenen und bestimmten Situationen auf Plena bekannt. Da Teile unserer Gruppe schon mehrere Jahre mit dem Anspruch diesen Zustand zu ändern oder erträglicher zu machen, an solchen Plena teilnehmen und sich keine nennenswerte Entwicklung feststellen lässt, ziehen wir für uns den Schluss, keine Veranstaltungen mehr im AZ Wuppertal zu machen und auch von einer Zusammenarbeit mit dem AZ Wuppertal abzusehen.